Mittwoch, 11. August 2021

Anthologien japanischer Autoren

Erkundungen
19 japanische Erzähler

Enchi Fumiko
Ahorn im Winter
Aus dem Japanischen von Barbara Yoshida-Krafft

Uno Chiyo
Glück
Aus dem Japanischen von Naito Michio und Friedl Ito-Pokorny

Tomioka Taeko
Heirat
Aus dem Japanischen von Wolfgang E. Schlecht

Nakatani Takao
Ein unterhaltsamer Spaziergang
Aus dem Japanischen von Heinz Haase

Abe Akira
Freunde
Aus dem Englischen von Rainer Rönsch

Kanai Mieko
Platonische Liebe
Aus dem Englischen von Sigrid Pfeiffer

Kojima Nobuo
Sonnenlicht
Aus dem Japanischen von Andreas Simon

Oba Minako
Kiriko
Aus dem Japanischen von Jürgen Stalph

Kobayashi Kyoji
Zur Berghütte
Aus dem Japanischen von Andreas Simon

Inoue Yasushi
Im Schatten des Berges Bandai
Aus dem Englischen von Rainer Rönsch

Kono Taeko
Der eiserne Fisch
Aus dem Englischen von Sigrid Pfeiffer

Takahashi Takako
In Versuchung
Aus dem Japanischen von Edith Rau

Yoshiyuki Rie
Im Brunnen die Sterne
Aus dem Japanischen von Jürgen Stalph

Sono Ayoko
Ein Wiedersehen
Aus dem Japanischen von Heinz Haase

Shibaki Yoshiko
Vorübergehende Unruhe
Aus dem Englischen von Rainer Rönsch

Tsushima Yuko
Die schweigenden Händler
Aus dem Englischen von Sigrid Pfeiffer

Shimao Toshio
Unterwegs mit Maya
Aus dem Englischen von Christian Uhl

Endo Shusaku
Alte Freunde
Aus dem Englischen von Sigrid Pfeiffer

Kaiko Takeshi
Die zerriebene Kugel
Aus dem Englischen von Sigrid Pfeiffer


Erkundungen
12 Erzähler aus Japan


Yasuoka Shotaro
Lauf, Tomahawk!
Übersetzt von Maya Berndt

Hino Keizo

Eisenzeit
Übersetzt von Koshibe Noboru und Buki Kim

Miki Taku
Nachbarn
Übersetzt von Maya Berndt

Iwahashi Kunie
In der Luft
Übersetzt von Buki Kim

Yoshimura Akira
Sternbild des Skorpion
Übersetzt von Maya Berndt

Murakami Haruki

Glühwürmchen
Übersetzt von Maya Berndt

Furui Yoshikichi

Das Trauerfeld
Übersetzt von Koshibe Noboru und Buki Kim

Masuda Mizuko
Blumen
Übersetzt von Jaqueline Berndt

Irokawa Takehiro
Einhundert
Übersetzt von Detlef Foljanty

Abe Akira
Lebenstage
Übersetzt von Detlef Foljanty

Miura Tetsuo
Die Pistole
Übersetzt von Buki Kim

Kono Shuichiro
Das Baumpflanzfest
Übersetzt von Steffi Richter


Das große Japan-Lesebuch

Tanizaki Junichiro
Die Tätowierung
Übersetzt von Siegfried Schaarschmidt

Akutagawa Ryunosuke
Der Chrysanthemenball
Übersetzt von Oscar Benl

Shiga Naoya
Kuniko
Übersetzt von Oscar Benl

Sata Ineko
Aus der Bonbonfabrik
Übersetzt von Siegfried Schaarschmidt

Ibuse Masuji
Der Salamander
Übersetzt von Siegfried Schaarschmidt

Kawabata Yasunari
Von Vögeln und Tieren
Übersetzt von Siegfried Schaarschmidt

Dazai Osamu
Von Frauen
Übersetzt von Siegfried Schaarschmidt

Nagai Kafu
Geliebtes Gesicht
Übersetzt von Oscar Benl

Sakaguchi Ango
Unter der vollen Blüte im Kirschbaumwald
Übersetzt von Elisabeth Schmidt

Abe Kobo
Der rote Kokon
Übersetzt von Siegfried Schaarschmidt

Abe Kobo

Hochwasser
Übersetzt von Siegfried Schaarschmidt

Yasuoka Shotaro
Das Kaninchensyndrom
Übersetzt von Siegfried Schaarschmidt

Kita Morio
Geflügelte Ameisen am Hang
Übersetzt von Siegfried Schaarschmidt

Oe Kenzaburo
Der Fang
Übersetzt von Iwabuchi Tatsuji

Mishima Yukio
Die Brückenprobe
Übersetzt von Siegfried Schaarschmidt

Setouchi Harumi

Einmal hat Makiko gestohlen
Übersetzt von Siegfried Schaarschmidt

Kaiko Takeshi
Das Duell
Übersetzt von Siegfried Schaarschmidt

Nakagami Kenji
Der Bergasket
Übersetzt von Siegfried Schaarschmidt

Oda Makoto
Der Kommandeur
Übersetzt von Siegfried Schaarschmidt

Inoue Mitsuhara
Die Nacht davor
Übersetzt von Siegfried Schaarschmidt

Inoue Yasushi
Ein Brief aus der Wüste
Übersetzt von Siegfried Schaarschmidt


Japan erzählt
17 Erzählungen


Akutagawa Ryunosuke
Der Faden der Spinne
Übersetzt von Jürgen Berndt

Tanizaki Junichiro
Tätowierung
Übersetzt von Heinz Brasch

Shiga Naoya
Das Verbrechen des Han
Übersetzt von Oscar Benl

Inoue Yasushi
Ein Brief aus der Wüste
Übersetzt von Siegfried Schaarschmidt

Nakagami Kenji

Der Bergasket
Übersetzt von Siegfried Schaarschmidt

Yasuoka Shotaro

Regen
Übersetzt von Margarete Donath

Mishima Yukio
Rosinenbrot
Übersetzt von Itsuko Gelbrich

Yoshiyuki Junnosuke
Erdbeeren
Übersetzt von Ekkehard Gelbrich

Enchi Fumiko
Ahorn im Winter
Übersetzt von Barbara Yoshida-Krafft

Sata Ineko
Ihr eigenes Herz
Übersetzt von Hilaria Gössmann

Ariyoshi Sawako
Laternchen
Übersetzt von Margarete Donath

Oba Minako
Blauer Fuchs
Übersetzt von Margarete Donath

Kanai Mieko
Platonische Liebe
Übersetzt von Diana Donath

Tsushima Yuko
Heimlicher Handel
Übersetzt von Diana Donath

Kono Taeko
Der Eisenfisch
Übersetzt von Irmela Hijiya-Kirschnereit

Ibuse Masuji
Das Soldatenlied "Alter Kameraden"
Übersetzt von Jürgen Berndt

Oe Kenzaburo
Stolz der Toten
Übersetzt von Margarete Donath und Itsuko Gelbrich


Japanische Kriminalgeschichten

Ihara Saikaku
Sie wussten nicht, was in der Trommel war
Übersetzt von Sato Reiko und Ingrid Schuster

Unbekannter Autor
Die Daumenfessel

Unbekannter Autor

Die Straßensängerin und der Samurai

Tanizaki Junichiro
Ich
Übersetzt von Sato Reiko und Ingrid Schuster

Edogawa Rampo
Das rote Zimmer
Übersetzt von Sato Reiko und Ingrid Schuster

Matsumoto Seicho
Eine Zeugenaussage
Übersetzt von Sato Reiko und Ingrid Schuster

Togawa Masako
Blutsauger
Übersetzt von Ota Yuzo und Ingrid Schuster


Mond auf dem Wasser
Moderne japanische Liebesgeschichten


Yasuoka Shotaro
Die Glasschuhe
Aus dem Japanischen von Oscar Benl

Funabashi Seiichi
Distelwolle
Aus dem Englischen von Maria von Gemmingen

Takahama Kyoshi
Ikaruga-monogatari
Aus dem Japanischen von Oscar Benl

Akutagawa Ryunosuke
Kesa und Morito
Aus dem Japanischen von Jürgen Berndt

Tokuda Shusei
Der Orden
Aus dem Englischen von Monique Humbert

Nagai Kafu
Geliebtes Gesicht
Aus dem Japanischen von Oscar Benl

Hayashi Fumiko
Tokio
Aus dem Englischen von Monique Humbert

Kawabata Yasunari
Mond auf dem Wasser
Aus dem Japanischen von Annelotte Piper

Mori Ogai
Im Wiederaufbau
Aus dem Englischen von Monique Humbert

Futabatei Shimei
Mittelmaß
Aus dem Japanischen von Oscar Benl

Ibuse Masuji
Besuch einer Frau
Aus dem Japanischen von Oscar Benl

Kawaguchi Matsutaro
Eine Glocke in Fukagawa
Aus dem Japanischen von Iwabuchi Tatsuji und Koshibe Noburo

Tanizaki Junichiro
Das Opfer
Aus dem Englischen von Monique Humbert

Shiga Naoya
Manazuru
Aus dem Japanischen von Oscar Benl


Mondscheintropfen
Japanische Erzählungen 1940 - 1990

Takeda Rintaro
Geschichte vom Schnee
Übersetzt von Christine Gross, Christine Hunziker, Corinne Zimmermann und Eduard Klopfenstein

Shimaki Kensaku
Der schwarze Kater
Übersetzt von Eduard Klopfenstein

Fukazawa Shichiro
Nanking-Bübchen
Übersetzt von Eduard Klopfenstein

Kawabata Yasunari
Alte Heimat
Übersetzt von Barbara Yamanaka-Hiller

Abe Kobo
Der Stock
Übersetzt von Sigmara Sato-Diesner

Kurahashi Yumiko
Am Ende des Sommers
Übersetzt von Michael Weissert

Minakami Tsutomu
Winter-Kaki
Übersetzt von Eduard Klopfenstein

Abe Akira
Pfirsiche
Übersetzt von Heinrich Reinfried

Kanai Mieko
Der Akazienritterorden
Übersetzt von Verena Werner und Eduard Klopfenstein

Ishihara Shintaro
Starrende Augen
Übersetzt von Christoph Langemann und Eduard Klopfenstein

Miura Tetsuo
Der Kuss
Übersetzt von Peter Ackermann

Tatematsu Wahei
Ein Regenbogen in der Hand
Übersetzt von Urs Loosli

Tsumura Setsuko
Das Haus im Wind
Übersetzt von Lisette Gebhardt

Aono So
Eindringlinge in ein Haus mit Schwalbennest
Übersetzt von Bruno Rhyner

Kasahara Jun
Mondscheintropfen
Übersetzt von Eduard Klopfenstein

Murakami Haruki
Tony Takitani
Übersetzt von Eduard Klopfenstein

Träume aus zehn Nächten
Moderne japanische Erzählungen

Higuchi Ichiyo
Trübe Wasser
Übersetzt von Jürgen Berndt

Kunikida Doppo
Tod aus Verzweiflung
Übersetzt von Jürgen Berndt

Tayama Katai
Ein Soldat
Übersetzt von Edith Shimomura

Natsume Soseki
Träume aus zehn Nächten
Übersetzt von Jürgen Berndt

Shiga Naoya
Das Verbrechen des Han
Übersetzt von Oscar Benl

Arishima Takeo
Ein Nachkomme Kains
Übersetzt von Jürgen Berndt

Tanizaki Junichiro
Ein kleines Königreich
Übersetzt von Jürgen Berndt und Eiko Saito-Berndt

Akutagawa Ryunosuke
Im Dickicht
Übersetzt von Jürgen Berndt

Kaneko Yobun
Augen
Übersetzt von Jürgen Berndt

Hayama Yoshiki
Der Brief im Zementfass
Übersetzt von Jürgen Berndt

Kawabata Yasunari
Die Tänzerin von Izu
Übersetzt von Oscar Benl

Fujimori Seikichi
Der Mann, der nicht klatschte
Übersetzt von Jürgen Berndt

Yokomitsu Riichi
Mechanismen
Übersetzt von Jürgen Berndt

Noma Hiroshi
Ein roter Mond in ihrem Gesicht
Übersetzt von Jürgen Berndt

Umezaki Haruo
Sakurajima
Übersetzt von Oscar Benl

Dazai Osamu
Die Frau Villons
Übersetzt von Jürgen Berndt

Hara Tamiki
Sommerblumen
Übersetzt von Edith Shimomura

Hayashi Fumiko
Späte Chrysanthemen
Übersetzt von Jürgen Berndt

Nakano Shigeharu
Der tanzende Mann
Übersetzt von Jürgen Berndt

Ibuse Masuji
Ehrerbietung aus der Ferne
Übersetzt von Jürgen Berndt

Abe Kobo
Ein Dichterleben
Übersetzt von Jürgen Berndt und Eiitschi Yasui

Nishino Tatsukichi
Japaner amerikanischen Blutes
Übersetzt von Jürgen Berndt und Ursula-Eleonore Winkler

Hotta Yoshie
Teile eines Schattens
Übersetzt von Jürgen Berndt

Shono Junzo
Vignetten vom Schwimmbeckenrand
Übersetzt von Jürgen Berndt und Ursula-Eleonore Winkler

Oe Kenzaburo
Und plötzlich stumm
Übersetzt von Jürgen Berndt und Eiko Saito-Berndt

Nagai Tatsuo
Ein Stück
Übersetzt von Jürgen Berndt

Endo Shusaku
Die Männer und ein Vogel
Übersetzt von Jürgen Berndt und Eiko Saito-Berndt

Inoue Mitsuharu
Rote Bälle
Übersetzt von Jürgen Berndt


... weil gerade Frühling war
Heiter-Ironisches aus Japan


Nagai Kafu
Feinschmecker
Übersetzt von Barbara Yoshida-Krafft

Dazai Osamu
Versprochen und gehalten
Übersetzt von Josef Bohaczek

Akutagawa Ryunosuke
Frauenkörper
Übersetzt von Barbara Yoshida-Krafft

Ibuse Masuji
Hirano oder: Ein Unglück kommt selten allein
Übersetzt von Josef Bohaczek und Barbara Yoshida-Krafft

Uno Chiyo
Zu grell geschminkt
Übersetzt von Josef Bohaczek und Barbara Yoshida-Krafft

Ibuse Masuji
Erste Liebe
Übersetzt von Barbara Yoshida-Krafft

Kawabata Yasunari
Das Foto
Übersetzt von Barbara Yoshida-Krafft

Yoshida Hidekazu
Ein Wintermorgen
Übersetzt von Barbara Yoshida Krafft

Akutagawa Ryunosuke
Herr Tanizaki Junichiro
Übersetzt von Barbara Yoshida Krafft

Shiga Naoya
Die Wiedergeburt
Übersetzt von Josef Bohaczek

Nagai Kafu
Friedhofsbesuche
Übersetzt von Barbara Yoshida-Krafft

Susukida Kyukin
Frühlingslied
Übersetzt von Barbara Yoshida-Krafft


Dienstag, 27. Juli 2021

Meine Videospiele 2020

Die Liste vom vorletzten Jahr ist noch recht schmal. In Zukunft werde ich bei den Spielen mit kleinen Reviews ins Detail gehen, wobei Zelda wahrscheinlich einen eigenen Eintrag erhält.


2020
Beendete Spiele insgesamt: 5

Zelda : Breath of the Wild (Wii U)
Zelda : Skyward Sword (Wii)
Zelda : Twilight Princess (Wii)
The Legend of Zelda (NES Virtual Console auf NDS)
Zelda II : The Adventure of Link (NES Virtual Console auf NDS)


Eigentlich sollte das hier nur eine Liste werden, aber der erste Eintrag verdient einen persönlichen Rückblick.

Ich verstehe Menschen, die eine Abneigung gegen Videospiele haben, weil sie der Meinung sind, dass sie süchtig machen, Zeitverschwendung sind, dass sie echte soziale Kontakte verkümmern lassen oder dass man durch Pay-to-win und ähnliches sein Geld verpulvert. Ich habe das selbst erlebt, als während meiner Schulzeit mein Schwager gefühlte 24 Stunden vor dem Computer hockte, um online Diablo II zu spielen, oder meine Mutter sich ihren Wecker auf mitten in der Nacht stellte, um ihre Felder abzuernten. Gerade Onlinespiele, die an reale Zeiten, Events und an Kommunikation mit anderen gebunden sind, halte ich für gefährlich. Zwar verteufle ich sie nicht, das ist letztlich auch einfach nicht mein "Metier", aber Vorsicht halte ich für angeraten. Tatsächlich empfinde ich diese ganze Community, die sich immer auf das gerade angesagte Game stürzt, sei es Diablo, Overwatch, Apex Legends oder was auch immer, eher als Erweiterung eines Onlineforums mit Avatar, inklusive Zurschaustellung der seltensten Rüstungen und Waffen. Mag vorurteilsbeladen sein, aber von außen betrachtet erscheint mir das so.

In meiner Kindheit bin ich mit dem Gameboy aufgewachsen, auf dem es nur Mario und Tetris gab, mit Sonic auf unserem Sega Mastersystem und mit dem SNES meines Cousins. Doch ein Spieler war ich nicht. Bis ich Zelda: Link's Awakening auf dem Gameboy kennen lernte und das den Maßstab dafür setzte, was ich an Videospielen gut finde. Später kam Pokémon Blau hinzu, das ich mir zu Weihnachten wünschte. Aber noch wichtiger war der nächste Schritt: Ich spielte bei einem Schulfreund meiner Schwester auf dem PC das damals noch nicht verfügbare Pokémon Gold auf Japanisch. Weil es ohne Sprachkenntnisse keinen Spaß machte, ging ich zu seiner PlayStation über und kam in Kontakt mit Resident Evil. Von den ersten drei Teilen fand ich den dritten am besten. Danach stieß ich auf Silent Hill und Metal Gear Solid und mein Schicksal war besiegelt. ^^;

Diese zwei Reihen definieren noch heute, was ich von Videospielen erwarte oder was mit ihnen möglich ist. Einerseits erschloss sich mir der Bereich von Horrorspielen, die damals ihre Hochzeit erlebten. Schwermütige, traurige, düstere und furchteinflößende Handlungen, die einen starken psychologischen Aspekt beinhalten, erreichen einen in Videospielen, in denen man interagieren muss und somit ein Teil der Geschichte wird, viel eher als in Filmen oder Büchern. Meine Highlights sind bis heute Silent Hill 2 und Project Zero 3. Auf der anderen Seite war Metal Gear Solid im Genre Stealth ein Vorreiter für das Durchbrechen der vierten Wand. Und das können definitiv nur Videospiele. Es ist dagegen ein Unterschied, ob sich ein Schauspieler in einem Film zur Kamera ans imaginäre Publikum wendet und einen coolen Spruch ablässt, wie etwa Deadpool. Der Schauspieler sieht und kennt den Zuschauer nicht wirklich. Auf ähnliche Weise kann auch ein Buch nur sehr bedingt den Leser einbeziehen, wie etwa in Jostein Gaarders "Sofies Welt". Jeder liest die gleichen Zeilen.
Es hinterlässt einen ganz anderen Eindruck, wenn eine Figur aus einem Videospiel mir sagt, dass ich gern Konami-Spiele zocke oder dass ich ein vorsichtiger und hinterhältiger Typ bin; und dass ich das verhindern und den Gegner bezwingen kann, wenn ich die Memory Card entferne und die Steckplätze der Controller (damals noch mit Kabel) austausche. Oder wenn ich in einer Folterszene, in der ich fast draufgehe, wenn ich eine andere Person nicht verrate, gesagt bekomme, ich hätte schon sehr lange nicht mehr gespeichert und ob ich das wirklich alles nochmal spielen will, wenn ich jetzt sterbe. MGS beinhaltet sehr viele solcher Tricks und Durchbrechungen der vierten Wand. Auch andere Games lesen den Spieler. In Silent Hill 2 hängt das Ende davon ab, ob man zum Beispiel lange Passagen verletzt gespielt hat oder stattdessen immer auf eine gute Gesundheit achtete; danach wird beurteilt, ob man ein eher suizidaler Mensch ist oder doch jemand mit Lebenswillen und Zukunft. Ich glaube, dass kein Medium den Adressaten so lesen und einbeziehen kann wie ein Videospiel.

Das sind also die Aspekte, die mich in Spielen am meisten interessieren und mitreißen. Danach folgen noch Punkte wie Eskapismus in Welten, die zum Abschalten und Träumen einladen, Spielspaß vor allem durch Rätsel wie in Zelda, durch gemeinsames Zocken mit meiner Freundin wie in Unravel 2, spannende und neuartige Konzepte, Steuerungen und Handhabungen (also nicht das, was Assassin's Creed macht, obwohl da sowas wie "innovatives Gameplay" draufsteht).

Im Laufe der Zeit habe ich vor allem Horror, ein bisschen Stealth, Hack'n Slay und Action Adventure gespielt. Die Silent-Hill-Reihe auf jeden Fall, bis auf den letzten Teil für die PS Vita. Mit Resident Evil habe ich nach dem dritten Teil aufgehört, weil mir der vierte nicht mehr zusagte, der übrigens das Genre komplett neu definierte und in eine Richtung lenkte, die mir nicht mehr gut gefiel. Das war der Niedergang des klassischen Survival Horrors. Ich spielte bis zu einem gewissen Punkt alle Teile von Metal Gear Solid, Project Zero, Prince of Persia, Devil May Cry, Assassin's Creed, Bioshock, Dead Space und noch diverse einzelne Spiele, die mir in Erinnerung blieben, nicht nur auf der PlayStation, sondern auch auf dem Nintendo DS oder der Wii: Kuon, Shadow of Memories, Shadow of the Colossus, Kingdom Hearts, Catherine, Fragile Dreams, Ace Attorney, Hotel Dusk, Last Window usw. Über die Jahre hat sich da einiges angesammelt. Vielleicht schreibe ich irgendwann noch ein Best of meiner Lieblingsspiele.

Es waren wahrscheinlich immer so zwei bis fünf Games im Jahr, glaube ich. Genau kann ich das nicht sagen, aber ich weiß, dass es Jahre gab, in denen ich überhaupt gar nichts spielte. Das änderte sich 2020. Erstens waren wir wegen Lockdown und Kurzarbeit die meiste Zeit zu Hause. Das störte uns nicht, wir haben genug Mangas, Bücher, Anime und Hobbys, um Jahrzehnte damit zu füllen. Aber diverse Widrigkeiten in meiner Familie lösten bei mir mutmaßlich psychosomatisch ein nerviges Augenzucken aus. Es heißt, sowas kann durch Stress schon mal entstehen, das sei nicht schlimm und ginge wieder weg. Nach ein paar Tagen. Oder Wochen. Oder Monaten? Man soll sich erst nach ein, zwei Wochen Sorgen machen, aber nach zwei Monaten hatte ich es noch immer mehrfach täglich und es wurde einfach nicht besser. Zwar redet man sich ein, sich zu entspannen, aber das ist gar nicht so einfach. Denk nicht an einen Eisbären, diese Geschichte.
Dann bekam ich zum Geburtstag von meiner Freundin Zelda: Breath of the Wild geschenkt. Nachdem ich schon eine Handvoll Spiele von Zelda kannte, vor allem die für den Gameboy, also das oben bereits erwähnte Link's Awakening, Oracle of Ages und Oracle of Seasons, Twilight Princess auf der Wii oder A Link Between Worlds auf dem Nintendo DS, dachte ich mir, das sei doch eine schöne Gelegenheit, mal wieder in diese Fantasywelt einzutauchen. Was ich nicht wusste, war, dass Breath of the Wild die gesamte Zelda-Reihe neu definiert hat, dass es ein Open World mit mindestens 100 Stunden Spielzeit ist und in vielerlei Hinsicht überhaupt nicht mehr wie die anderen klassischen 3D-Teile. Es gibt zwar ein paar Aspekte, die ich daran blöd finde (die Waffenzerbrechlichkeit zum Beispiel), aber insgesamt ist diese Welt so liebevoll und riesig gestaltet, dass es geradezu prädestiniert ist für Realitätsflucht. Das sah meine Freundin erstaunlicherweise genauso. Nach einem Monat hatte ich mein Augenzucken völlig vergessen und es fiel mir erst im Nachhinein auf, dass es weg war.

Das war der Auftakt für einen ziemlichen Zelda-Marathon. Nach den fünf Spielen von 2020 ging es im nächsten Jahr gleich weiter, aber das folgt dann im Eintrag zu 2021. Mittlerweile habe ich fast alles durch, was man von Zelda spielen kann, bis auf Four Swords und Triforce Heroes, glaube ich. Dieser Marathon sorgte noch für eine weitere einschneidende Änderung: Weil ich diverse Teile der Reihe, mangels zum Beispiel eines NES, nicht ohne Virtual Console hätte spielen können, habe ich mich zum ersten Mal mit Onlinekäufen in Stores auseinandergesetzt. Ich bin ein Konsolenspieler und hatte eine Abneigung gegen Computer und im gleichen Zusammenhang mit allem, was online abläuft, also auch mit virtuellen Käufen. Außerdem möchte ich Dinge lieber auf Disc besitzen und nicht als Daten. Diese Einstellung habe ich mittlerweile geändert, nicht nur deshalb, weil man manch alte Spiele nicht anders bekommt, da sie entweder aufgrund einer nicht vorhandenen Konsole nicht anders spielbar sind oder auf Disc zu horrenden Preisen im Netz gehandelt werden, sondern auch deshalb, weil viele Indie-Games es gar nicht auf Disc schaffen und ihre Sachen nur in den Stores anbieten können. Nachdem meine Hemmungen bzgl. der Onlinekäufe durch Zelda überwunden waren, entdeckten wir nicht nur den Nintendo Store, sondern auch den PlayStation Store für uns, in dem man viele günstige und unbekannte kleine Spiele finden kann. Das sorgte dafür, dass aus meinen 3 bis 4 Spielen im Jahr plötzlich 30 bis 40 wurden.

Das ist der Grund, warum ich eine jährliche Liste hierfür in Zukunft sinnvoll finde.

Freitag, 19. März 2021

Früchte des Zorns

Der Frühling ist schön in Kalifornien. Täler, in denen die Obstblüten duftende rosa und weiße Wasser sind in einem seichten Meer. Dann fluten die ersten Ranken der Trauben, die an den knorrigen Weinstöcken schwellen, über die Stämme herab. Die vollen grünen Hügel sind wie Brüste, rund und weich. Und in der Ebene, im Gemüseland, gibt es meilenlange Reihen von blass grünem Salat, von kleinen Blumenkohlköpfen und von graugrünen unterirdischen Artischocken.
Und dann brechen die Blätter aus den Bäumen, und die Blüten fallen herab und bedecken die Erde mit einem Teppich aus Rosa und Weiß. Die Fruchtknollen schwellen an und wachsen und färben sich: Kirschen und Äpfel, Birnen und Pfirsiche. Feigen, deren Frucht die Blüte in sich schließt. Ganz Kalifornien gebiert, die Frucht wird schwer, die Äste biegen sich allmählich unter der Frucht, so dass sie mit Stöcken gestützt werden müssen.
Hinter dieser Fruchtbarkeit stehen Männer mit Verständnis, Wissen und Können, Männer, die mit Samen experimentieren und endlos neue Möglichkeiten für bessere Ernten entdecken an Pflanzen, deren Wurzeln den Millionen Feinden der Erde Widerstand leisten: den Maulwürfen, den Insekten, den Pilzen und dem Brand. Diese Männer arbeiten sorgfältig und unaufhaltsam, um den Samen, die Wurzeln zu verbessern. Und da sind die Chemiker, die die Bäume zum Schutz gegen die Seuchen bespritzen, die die Trauben einschwefeln, die Seuchen und Krankheiten, Fäulnis und Mehltau ausrotten. Doktoren der Präventivmedizin, Männer an den Grenzen, die nach Schädlingen suchen, nach der japanischen Fliege, Männer, die kranke Bäume in Quarantäne bringen und sie verbrennen, Männer von Wissen. Die Männer, die die jungen Bäume aufpfropfen, die kleinen Weinstöcke, sind die geschicktesten von allen, denn ihre Arbeit ist zart und fein wie die eines Chirurgen, und diese Männer müssen die Hände von Chirurgen haben und die Herzen von Chirurgen, um die Rinde aufzuritzen, den Pfropf einzusetzen, die Wunden zu verbinden und sie vor der Luft zu bewahren. Es sind große Männer.
Durch die Reihen gehen die Bauern, reißen das Frühlingsgras aus und graben es unter, damit die Erde fruchtbar wird, brechen den Boden, damit er das Wasser nahe an der Oberfläche hält, ziehen kleine Gräben zur Bewässerung, jäten das Unkraut aus, das sonst den Bäumen das Wasser wegtrinkt.
Und die ganze Zeit schwellen die Früchte, und die Blüten hängen in langen Dolden an den Weinstöcken herab. Und mit dem fortschreitenden Jahr kommt die Wärme, und die Blätter werden dunkelgrün. Die Pflaumen werden länglich wie kleine grüne Vogeleier, und die Äste senken sich unter der Last herab auf die Stöcke, die sie stützen. Und die harten kleinen Birnen nehmen Form an, und auf den Pfirsichen erscheint schon der Flaum. Die Rebenblüten werfen ihre winzigen Blätter ab, und die harten kleinen Perlen werden grüne Knöpfe, und die Knöpfe wachsen und werden schwer. Die Männer, die in den Feldern arbeiten, die Besitzer der kleinen Obstgärten, sehen zu und rechnen. Das Jahr ist reich und fruchtbar. Und die Männer sind stolz, denn mit ihrem Wissen können sie das Jahr reich und fruchtbar machen. Sie haben die Welt verändert mit ihrem Wissen. Der kurze, magere Weizen ist groß und produktiv geworden. Aus kleinen sauren Äpfeln haben sie pausbäckige, süße gemacht, und die alte Rebe, die zwischen den Bäumen wuchs und mit ihren winzigen Früchten die Vögel ernährte, hat tausend Abarten hervorgebracht, rote und schwarze, grüne und blassrosa, purpurrote und gelbe, und jede Abart hat ihren eigenen Geschmack. Die Männer, die auf den Versuchsfarmen arbeiten, haben neue Früchte geschaffen: Nektar-Pfirsiche und vierzig Arten von Pflaumen und Walnüsse mit papierdünnen Schalen. Und sie arbeiten, lesen aus, pfropfen, verändern, treiben sich selbst, treiben die Erde zur Produktion an.
Und die ersten Kirschen reifen. Anderthalb Cents das Pfund. Verdammt, dafür können wir sie ja nicht mal pflücken. Schwarze Kirschen und rote Kirschen, voll und süß, und die Vögel fressen die Hälfte einer jeden Kirsche, und die Wespen kriechen in die Löcher, die die Vögel gemacht haben. Und die Kerne fallen auf die Erde und trocknen mit den schwarzen Fetzen, die noch an ihnen hängen. Die roten Pflaumen werden weich und süß. Mein Gott, wir können sie nicht pflücken und trocknen und einschwefeln. Wir können keine Löhne zahlen, ganz gleich, was für Löhne. Und die roten Pflaumen fallen zur Erde und bedecken gleich einem Teppich den Boden. Erst schrumpft die Haut ein wenig, und Schwärme von Fliegen kommen und fressen sich an den Pflaumen satt, und das Tal ist erfüllt von dem Geruch süßer Fäulnis. Das Fleisch wird dunkel, und die Früchte schrumpfen auf der Erde ein.
Und die Birnen werden gelb und weich. Fünf Dollars die Tonne. Fünf Dollars für vierzig Fünfzig-Pfund-Kisten. Die Bäume beschnitten und bespritzt, die Obstgärten kultiviert - die Früchte gepflückt, in Kisten gepackt, auf Wagen geladen, zur Konservenfabrik gefahren - vierzig Kisten für fünf Dollars. Wir können's nicht. Und die gelben Früchte fallen schwer zu Boden und zerplatzen. Die Wespen graben sich in das weiche Fleisch, und es riecht nach Gärung und Fäulnis.
Dann die Trauben - wir können keinen guten Wein machen. Die Leute können keinen guten Wein kaufen. Rupft die Trauben von den Stöcken, gute Trauben, schlechte Trauben, angefressene Trauben. Presst die Stiele, presst den Dreck und das Faule.
Aber es ist Mehl und Ameisensäure in den Trögen.
Tut Schwefel hinein und Gerbsäure.
Der Geruch der Gärung ist nicht der reiche Duft des Weins, sondern der Geruch von Fäulnis und Chemikalien. Ganz egal. Jedenfalls ist Alkohol drin. Die Leute werden davon betrunken.
Die kleinen Farmer sehen, wie die Schulden auf sie zuschleichen, gleich einer Flut. Sie haben die Bäume gespritzt und die Ernte nicht verkauft, sie haben beschnitten und aufgepfropft und haben die Ernte nicht pflücken können. Und die Männer von Wissen haben gearbeitet, haben gerechnet und gespart, und die Früchte verrotten am Boden, und der faule Brei in den Weintrögen vergiftet die Luft. Und der Geschmack des Weines ist nicht der Duft der Trauben, sondern Schwefel, Gerbsäure und Alkohol.
Dieser kleine Obstgarten wird im nächsten Jahr einer großen Gesellschaft gehören, denn die Schulden haben den Besitzer erstickt.
Dieser Weingarten wird der Bank gehören. Nur die großen Besitzer bleiben am Leben, denn sie haben zugleich auch Konservenfabriken. Und vier geschälte und halbierte Birnen, gekocht und konserviert, kosten noch immer fünfzehn Cents. Und Konservenbirnen verderben nicht, sie halten jahrelang.
Die Fäulnis breitet sich aus über den ganzen Staat, und der süße Geruch ist eine große Sorge auf dem Land. Die Männer, die Bäume aufpfropfen und Samen groß und fruchtbar machen können, finden keine Möglichkeit, dass die hungernden Menschen das essen können, was sie gebaut haben. Menschen, die der Welt neue Früchte geschaffen haben, finden kein System, dass die Früchte gegessen werden können. Und der Misserfolg hängt wie eine große Sorge über dem Staat.
Die Arbeit der Wurzeln der Weinstöcke, der Bäume muss zerstört werden, damit die Preise hoch bleiben. Und das ist das Traurigste, Bitterste von allem. Wagenladungen von Orangen, die weggeworfen werden. Die Leute kamen meilenweit, um sich die Früchte zu holen, aber das darf natürlich nicht sein. Wir würden sie denn Orangen für zwanzig Cents das Dutzend kaufen, wenn sie bloß herauszufahren und sie aufzulesen brauchen? Und Männer mit Schläuchen spritzen Petroleum auf die Orangen und sind wütend über das Verbrechen, wütend über die Leute, die gekommen sind, um sich die Orangen zu holen. Eine Million Hungernde, die Obst brauchen - und über die goldenen Berge wird Petroleum gespritzt. Und der Geruch der Fäulnis erfüllt das Land. Sie verbrennen Kaffee als Feuerung in den Schiffen. Sie verbrennen Korn zur Heizung, denn es gibt ein gutes Feuer. Sie werfen Kartoffeln in die Flüsse und stellen an den Ufern Wachen auf, damit die hungrigen Leute sie nicht herausfischen können. Sie schlachten die Schweine und graben sie ein und lassen sie verfaulen und den Saft in die Erde sickern.
Es gibt Verbrechen hier, die nicht zu schildern sind. Es gibt hier Leid, das Tränen selbst nicht sprechen lassen können. Es gibt hier Misserfolg, der all unsere Bemühungen zunichte macht. Die fruchtbare Erde, die geraden Baumreihen, die starken Stämme und die reife Frucht. Und Kinder müssen sterben, weil die Orange ihren Profit nicht verlieren darf. Und die Leichenbeschauer müssen in den Totenschein schreiben: "Starb an Unterernährung", weil Nahrungsmittel verfaulen müssen.
Die Leute kommen mit Netzen, um die Kartoffeln aus dem Fluss zu fischen, aber die Wächter verbieten es ihnen. Sie kommen in ratternden Wagen, um sich Orangen zu holen, aber die Orangen sind mit Petroleum bespritzt. Und sie stehen still und sehen zu, wie die Kartoffeln vorbeischwimmen, hören die Schweine schreien, die in einem Graben geschlachtet und mit Ätzkalk bedeckt werden, sehen die Orangenberge zu einem Fäulnisbrei zusammensinken, und in den Augen der Hungernden steht ein wachsender Zorn. In den Herzen der Menschen wachsen die Früchte des Zorns und werden schwer, schwer und reif zur Ernte.

Früchte des Zorns von John Steinbeck