Was wäre, wenn wir eine Theorie akzeptierten, nach der Elektronen so etwas wie Phlogiston* sind?
Wir müssten dann sagen, dass Elektronen in Wirklichkeit gar nicht existierten. Und wenn uns dies ständig passierte? Was wäre, wenn alle von einer Generation postulierten theoretischen Entitäten (Moleküle, Gene, etc., wie die Elektronen) ständig aus der Sicht der späteren Wissenschaft "nicht existierten"? Es handelt sich hierbei natürlich um eine Variante des alten skeptischen "Arguments von der Täuschung". Woher weißt du, dass du dich nicht gerade jetzt täuschst? Aber in dieser Form ist das Argument von der Täuschung für viele Zeitgenossen ein ernstes Problem und nicht bloß ein "philosophischer Zweifel".
Einer der Gründe hierfür ist, dass die folgende Metainduktion am Ende völlig zwingend wird:
Wie kein einziger der Ausdrücke, die vor fünfzig Jahren in der Wissenschaft gebraucht wurden, sich auf etwas bezog, so wird sich herausstellen, dass keiner der Ausdrücke, die sie heute verwendet (mit Ausnahme vielleicht von Beobachtungstermini, wenn es solche gibt), sich auf etwas bezieht.
Hilary Putnam
* Vor der Entdeckung des Sauerstoffs glaubte man, Feuer und Verbrennung sei auf den Stoff Phlogiston zurückzuführen, der in jedem Material zu einem bestimmten Teil vorhanden sei.